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Übersicht deutscher B2B-Kommunikations-Awards

Dass es nur wenige reine B2B-Awards gibt, ist nicht weiter verwunderlich, wen man bedenkt, welch geringen Stellenwert  Kommunikation in vielen B2B-Unternehmen hat:

Bei folgenden Awards werden auch Arbeiten aus dem B2B-Online-Marketing prämiert, auch wenn es sich nicht um reine B2B-Awards handelt:

Eigentlich müssten hier auch noch die großen, bekannten Online-Awards (wie z. B. DMMA OnlineStar, Cyber Lions) aufgeführt werden, bei denen natürlich auch B2B-Arbeiten eingereicht werden können. Diese haben aber meist keine eigene Kategorie für B2B.

Übersicht der Fachbücher zum B2B-Online-Marketing

Die Zahl der Fachbücher, die sich (zumindest in Teilen) der B2B-Online-Kommunikation annehmen, ist sehr überschaubar:

B2B-Marketing
  • Backhaus/Voeth: Industriegütermarketing
    Das wissenschaftliche Standardwerk geht auf die Online-Kommunikation nur an zwei Stellen kurz ein, nämlich in den Kapiteln Informationsverhalten (S. 59 ff.) und Kommunikationspolitische Instrumente (S. 303, 314 f.)
  • Backhaus/Voeth (Hrsg.): Handbuch Industriegütermarketing
    S. 749-778
  • Godefroid/Pförtsch: Business-to-Business-Marketing
    S. 369
  • Kleinaltenkamp/Saab: Technischer Vertrieb
    S. 249-251
  • Eckhardt: Business-to-Business-Marketing
    S. 165, 203-206
  • Werani: Business-to-Business-Marketing
    S. 23 (Informationsverhalten)
B2B-Kommunikation
  • Fuchs: Management der Business-to-Business-Kommunikation
    S. 151-157
  • Baaken/Kestin/Kliewe/Pörner (Hrsg.): Business-to-Business-Kommunikation
    S. 30-33 (Grundlagen), S. 205-302 (5 Fachaufsätze zu Mobilen Medien, Social Media und Online-Kommunikation)
  • Masciadri/Zupancic: Marken- und Kommunikationsmanagement im B-to-B-Geschäft
    Die Online-Kommunikation zieht sich durch das gesamte Buch und wird im Kapitel zu Social Media vertieft (S. 203-249)
B2B-Online-Kommunikation
  • Kreutzer et al.: B2B-Online-Marketing und Social Media (erscheint am 15.12.2014)
  • Beilharz: Social Media Marketing im B2B
  • Ginty/Vaccarello/Leake: Complete B2B Online Marketing
  • Jones: Business-to-Business Internet Marketing
  • Miller: B2B Digital Marketing
  • Sauldie: Internet Marketing B2B
  • Bodnar/Cohen: The B2B Social Media Book
  • Gillin/Schwartzman: Social Marketing to the Business Customer
  • Bruhn/Hadwich: Dienstleistungsmanagement und Social Media
    S. 301-390 (B2B-Dienstleistungen und Social Media)
  • Schulten/Mertens/Horx: Social Branding
    S. 307-327 (Soziale Medien im Business-to-Business-Geschäft — Ein Praxisbericht)
Online-Marketing
  • Chaffey: Internet Marketing
    Dafür dass es kein B2B-Buch ist, enthält es ungewöhnlich viele Hinweise auf die Anwendung im B2B-Bereich.
  • Gay/Charlesworth/Esen: Online-Marketing
    dito
  • Schwarz: Leitfaden Online-Marketing (Band 2)
    Im Kapitel „Online-Marketing im B2B“ beschäftigen sich 7 Autoren aus der Praxis intensiv mit der Online-Kommunikation (S. 885-942)
  • Schwarz: Erfolgreiches Online-Marketing
    S. 40, 180

Auch in Marketing-Standardwerken wie z. B. Kotlers „Marketing Management“ oder weiteren Fachbüchern zum B2B-Marketing wie Kuhns „Industrielles Marketing“ lassen sich Seiten zur B2B-Kommunikation finden, auf denen aber meist nur einzelne Instrumente der Online-Kommunikation kurz erwähnt werden. In den zahlreichen Werken, die sich mit Online-Marketing und mit den einzelnen Online-Instrumenten beschäftigen, sind Hinweise auf B2B selten zu finden. Somit gilt es jeweils zu prüfen, inwieweit sich die dort gemachten Aussagen auch auf den B2B-Bereich übertragen lassen.

Fachbuch-Rezension: Social Media Marketing im B2B

Social Media Marketing im B2B„Social Media Marketing im B2B“ von Felix Beilharz ist das erste deutsche Fachbuch über Social Media im B2B-Marketing und ist 2014 bei O’Reilly erschienen. Die Reihe „O’Reilly Basics“ richtet sich lt. Verlag an alle, die durch „fundierte und doch kompakte Einführungen“ anhand realer Aufgaben und praxistauglicher Lösungen „schnell das Wesentliche über ein Thema erfahren wollen.“

 

 

Der Inhalt lässt sich grob in folgende Themengebiete unterteilen:

  • Begriffsdefinitionen und Grundlagen (72 Seiten)
  • Strategie (67 Seiten)
  • Social-Media-Kanäle (165 Seiten)
  • Content-Marketing (37 Seiten)
  • Controlling (29 Seiten)
  • Recht (7 Seiten)

Der Schwerpunkt liegt also vom Umfang her ganz klar auf der Vorstellung der verschiedenen Social-Media-Kanäle. Die Kapitel sind angereichert mit Screenshots erfolgreicher Praxisbeispiele, Interviews, Tipps und Checklisten.

Das Buch ist verständlich geschrieben und lässt sich leicht lesen sofern man bereits über Grundkenntnisse des Online-Marketings verfügt. Denn in den Anfangskapiteln werden zwar die wichtigsten Begriffe im Bereich Social Media erläutert, grundlegende Begriffe des Online-Marktings wie „Leads“ oder „AdWords“ hingeben setzt der Autor voraus. Das wiederum macht das Buch auch für Online-Marketing-Professionals lesbar, die eine Erläuterung in Klammern hinter jedem Fachbegriff eher als störend empfinden würden.

Der Aufbau des Buches ist sinnvoll, da zuerst alle Leser in den Grundlagen-Kapiteln auf den gleichen Stand gebracht werden und dann erst der Strategieprozess eingeführt wird. Daran anschließend geht der Autor gezielt auf einzelne Phasen dieses Prozesses ein.

Besonders gut gelungen ist die ausführliche und praxistaugliche Strategieentwicklung anhand von Leitfragen. Sehr hilfreich ist die Sterne-Bewertung, die angibt, wie gut welche Marketing-Ziele mit Social Media erreichbar sind. Hervorzuheben ist darüber hinaus die Wahl von überwiegend deutschen Praxisbeispielen.

Während die grundlegenden und strategischen Kapitel länger Bestand haben werden, gibt es bereits wenige Monate nach Veröffentlichung Tipps, die keine mehr sind (z. B. Facebook-Fangate, g+ Autorenprofil). Dafür ist vom Autor eigentlich eine Website zum Buch eingerichtet worden, auf der aber leider noch nicht auf die bereits veralteten Inhalte mit Hinweis der Seitenzahl eingegangen wird, wie andere Autoren dies tun. (Die Website ist auch viele Monate nach Erscheinen des Buches noch fast vollständig leer und auch der im Vorwort angekündigte Login-Bereich existiert noch nicht.)

Das Ziel, ein Leitfaden für die Einführung von Social Media in B2B-Unternehmen zu sein, wird nicht ganz erfüllt. Vor allem aufgrund der oft wenig marketing-affinen, eher technisch orientierten Geschäftsführer im B2B-Bereich wäre ein Kapitel hilfreich gewesen, das konkrete Hilfestellung bietet, wie man der obersten Führungsriege Social Media schmackhaft macht und Akzeptanz und Rückhalt dafür gewinnt. Auch fehlt ganz am Schluss eine Ermunterung mit Hinweis darauf, wie man nach der Lektüre von über 370 Seiten jetzt konkret vorgehen sollte. Eine kurze Checkliste mit Verweis auf die dazugehörigen Seiten hätte gereicht, da alle für den Einstieg notwendigen Informationen im Buch verteilt vorhanden sind.

Fazit: Für Social-Media-Profis auf der Suche nach Feinschliff für ihre tägliche Arbeit ist das Buch nicht geeignet. Empfehlenswert hingegen ist es vor allem für Marketing-Verantwortliche und -Mitarbeiter von B2B-Unternehmen, die wie viele mittelständische Betriebe gerade den Einstieg in Social Media planen. Auch breiter aufgestellte Online-Marketing-Professionals können hier und da noch etwas dazulernen.