Archiv der Kategorie: E-Commerce

Usability-Tipps nicht nur für Online-Shops

Notizen von einer Session am CCCamp in Stuttgart:

  • Navigation nicht nur links, sondern auch z.B. auf Startseite und Kategorieseiten in der Mitte nochmal
  • Siegel nicht nur auf Startseite
  • Best Practices: baer-schuhe.de mit „Matrix-Navigation“ (links + oben mit kontextsensitiven Bildern) und fahrrad.de (Award für beste Produktdetail-Seite)
  • Factfinder Autosuggest mit Vorschaubildchen + ordentlichen Spalten möglich
  • Optimierungsreihenfolge
    1. Produktsuche
    2. Shopnavigation
    3. Themen
    4. Produktberater
  • facebook-Empfehlung: Share-Buttons unter Produkten bringt nichts, wenn dann in der Bestätigungsmails + Bonus/5 €-Gutschein etc. ausloben, da Kundenbewertungen Geld wert sind
  • Jederzeit Direktkontakt ermöglichen
  • Existierende E-Mail-Adresse eines Stammkunden im Gast-Bereich => keine Fehlermeldung, sondern zum Stammkunden-Login weiterleiten
  • Icons der Zahlungsweisen abbilden
  • Javascript-Buttons machen Captchas überflüssig (ggf. noch eine Spamprüfung dahinterschalten)
  • User mittlerweile klickfauler als scrollfaul (20 oder 40 statt 10 Produkte pro Seite standardmäßig anzeigen)
  • Buttons für iPad & Co. größer machen (am besten generell und nicht nur per CSS)
  • iPhone/iPad werden zum Informieren benutzt, noch nicht zum Bestellen
  • Megadropdowns nicht mehr als 2 Spalten, Fokus muss aber auf linker Spalte liegen
  • Auf Subnavi links kann nicht verzichtet werden

Suchfunktionen der Zukunft

Eine echte semantische Suche, die relevante Ergebnisse liefert, auch wenn der Konsument in seiner eigenen Sprache Suchanfragen formuliert oder neuartige Suchinterfaces bzw. Formen der Ergebnispräsentation ergänzen hoffentlich schon bald die heute schon verfügbaren Techniken der fehlertoleranten Suche (Ähnlichkeitssuche), Suggest-Suche (Vorschlagssuche) und After-Search-Navigation (Facetten- oder Filtersuche).

Conversion-Optimierung mit multivariaten Tests

Auch wenn der Google Website Optimizer z. B. aufgrund der verzögerten Ergebnisbereitstellung nicht mit kostenpflichtigen Tools mithalten kann, gibt es doch einige Tipps, die auch hier gelten:

  • Testzeitraum mindestens 9 Tage
  • Mindestens 50 bis 100 Conversions
  • So lange weiterlaufen lassen 90 bis 95 % Konfidenz

Der gedruckte Artikel hält darüber hinaus noch 15 weitere Tipps bereit.

Zitat: Shop-Communitys sind tot

„Wenn man anschaut, in welchem Tempo Facebook die Themen Live-Internet oder Mobile nach vorne bringt, da können wir mit einer Eigenentwicklung niemals mehr mithalten. […] Ich glaube heute, dass die Website eines Händlers kein guter Platz für eine Community ist. Das ist nicht mehr zeitgemäß. Shop ist Shop und Community ist Community.“

Rene Marius Köhler über das Aus der vielzitierten Shop-Community von fahrrad.de.

Social Commerce im eigenen Shop

„Shop Together“, eine Toolbar am unteren Bildschirmrand, bietet Besucher Kaufunterstützung durch Freunde aus Social Networks wie Facebook, Twitter oder MySpace, aber auch über Instant Messenger wie ICQ oder per E-Mail. Umsatz, Warenkorbwert und Verweildauer im eigenen Shop können so gesteigert werden.

Das lässt sich aber auch anders erreichen:

  • Kundenbewertungen und Kundenrezensionen
  • Personalisierte Weiterempfehlungsprogramme
  • Direkt im Shop eingebundene Social-Media-Feeds
  • Individuelle Shopping-Listen
  • User-Profile mit Lieblingsprodukten
  • Ausführliche Produktrezensionen mit Bildern und Videos

Wenn die Kundschaft im Shop nicht groß oder nicht aktiv genug ist und bei fast jedem Produkt „Keine Kundenbewertungen“ steht, bieten sich sog. Review-Provider-Tools wie Bazaarvoice, Ratevoice, Power Reviews oder Ekomi an.

Bei Nutzung von Facebook-Funktionen direkt im eigenen Shop ergeben sich zukünftig noch deutlich weitreichendere Individualisierungsmöglichkeiten:

  • Kundenkommentare per Single Sign-On mit Facebook Connect
  • Like-Button direkt beim Produkt
  • Sonderangebote für besonders einflussreiche Facebook-Mitglieder
  • Produktvorschläge anhand der bei Facebook genannten Interessen und Marken
  • Produktbewertungen von Facebook-Freunden des Besuchers hervorheben

Rechtliche Grundentscheidungen für Online-Shops

Zielgruppe
  • Verbraucher (Mehrwertsteuer-Hinweis, Widerrufsrecht etc.)
  • Unternehmen (Nettopreise, andere AGB etc.)
  • beides (nur mit 2 getrennten Shops sinnvoll machbar)
Versandkosten
  • Die Versandkosten müssen vor der Bestellung, d. h. vor Einleitung des Bestellvorgangs, also noch vor dem Warenkorb, klar und deutlich mitgeteilt werden
  • Bei Lieferung ins Ausland müssen für alle Länder, aus denen ein Kunde bestellen kann, die Versandkosten angegeben werden (abmahnfähig, da Verstoß gegen das Wettbewerbsrecht).
Verbraucherschutz

Trotz EU gelten in jedem Land andere Regelungen, die beachtet werden müssen, wenn Kunde aus diesem Land bestellen kann (z. B. darf man für Belgien keine Vorkasse anbieten). 3 Möglichkeiten:

  • Begrenzung des Liefergebiets auf ein Land (oder höchstens einige wenige Länder)
  • Shopgestaltung anhand des höchstmöglichen Verbraucherschutzniveaus aller Länder (unwirtschaftlich)
  • Unterscheidung in den AGB zwischen den verschiedenen Ländern (unpraktikabel)

E-Commerce-Trends 2010

  • Click & Collect und Multi-Channelling
  • Conversion-Rate, Usability und Neuromarketing
  • Augmenten Reality und Location Based Services
  • Suchen, filtern, finden, kaufen
  • Quo Vadis Social Commerce?
  • Integration von Social Graph und Social Network
  • Einkauf mit Online-Videos
  • E-Commerce-Währungen
  • Groupon – Gutscheine von und für die Community
  • Mobile Commerce und andere neue Wege